13. Spieltag: SC Hohenaspe 4:3
TSV Ahoi! Der Boden tief und rutschig, die Stimmung einwandfrei und darüber hinaus eine ordentliche Anzahl von Schaulustigen, die sich das bevorstehende Spektakel nicht entgehen lassen wollten… Dass der regionale Klassiker gegen den SC Hohenaspe ihnen allerdings mehr als ein gewöhnliches Fußballspiel bieten sollte, war (zu) schnell klar…
Alles begann mit dem Flutlichtausfall vor dem Anpfiff. Beim Aufwärmen fühlte man sich zurückerinnert an die Saison 12/13. Seinerzeit machte die Lichtanlage beiden Mannschaften einen derartigen Strich durch die Rechnung, dass die Partie letzten Endes abgebrochen und nachgeholt werden musste. Doch mit Geduld und kernigen Sprüchen über besagtes Deja-Vu ließ sich die Wartezeit überbrücken. Mit etwas Verspätung rollte schließlich der Ball.
Und keine fünf Minuten später stand es aus TSV-Sicht bereits 0:2… Ein Ball von Linksaußen, strittig ob im Toraus oder nicht, touchierte den kurzen Pfosten, landete im Strafraum vor den Füßen eines SC-Angreifers, der mit einem trockenen Flachschuss gegen die Laufrichtung von Aushilfskeeper Ron Brunke einnetzte. Letztgenannter verschätzte sich kurz darauf bei einem Hohenasper Distanzschuss gewaltig und ermöglichte den Gästen einen Auftakt nach Maß.
Angetriebenen durch Sturmtank Dennis Struwe sollte die Wende aber kommen. Auf die zu diesem Zeitpunkt nötige und ideal vorgetragene Verbal-Motivation folgte zunächst eine 25Meter-Hammer-Freistoß der Marke Andreas Sievers, dem der SC-Torwart nichts entgegenzusetzen hatte (1:2). Ecke Sievers, Kopfball Struwe (2:2); Matthias Krog aus dem Halbfeld, Kopfball Struwe (3:2)… TSV Ahoi – in weniger als 20min das Spiel gedreht!
Ach… Wäre nur das allseits bekannte „Nimm Du ihn, ich hab ihn sicher!“ nicht noch passiert, das nach einem Missverständnis zwischen Manndecker Jörn von Schassen und seinem Torwart in einem Eigentor des Abwehrspieler endete. Der SC kam so in der ersten Hälfte noch zum geschenkten Unentschieden (3:3).
Wer glaubt, dass der prompt folgende Lichtausfall Nr.2 jetzt noch schockieren konnte, der irrt. Er passte regelrecht in das Bild. Zwar passierte bis zum Halbzeitpfiff nichts Erwähnenswertes mehr, doch war nun sammeln und neu aufstellen angesagt.
Personal-Rotation hier und da, zwischen den TSV-Pfosten nun insbesondere Knipser Peter Witthinrich, der im schneeweißen Outfit nichts mehr anbrennen ließ. Und welch ein Glück, dass Michael Behrens sich bei seiner zweiten Gelegenheit auf dem rechten Flügel das verdiente 4:3 nicht mehr nehmen ließ. Sein abgeklärter Abschluss brachte das umjubelte Siegtor.
Daran konnte in der finalen, kampfbetonten Viertelstunde auch ein vergebener 11er durch Helge Bolten nichts mehr ändern. Der alte Hase namens Schiedsrichter sah sich zum Zeigen so manch einer gelben Karte genötigt, diverse Male lag er daneben, aber beide Trainerbänke hatten diesbezüglich die gleichen Sorgen. Lediglich bei Elfmeterpfiff ließ er zum Erstaunen aller Gnade vor Recht ergehen.
Bleibt festzuhalten, dass SC gegen TSV „normal“ nicht geht und dass sich Brunke auf seine 8er-Position zurücksehnt. Solche Abende machen nicht jünger…